Weihrauch: Ein uraltes Heilmittel mit moderner Wirkung

Hallo ihr Lieben!

Heute berichte ich über den Weihrauch, ein erstaunliches Harz mit einer langen Geschichte der Verwendung. Von seiner religiösen Bedeutung im Nahen Osten bis hin zu seinen modernen medizinischen Anwendungen, werden wir die vielfältigen Aspekte dieses erstaunlichen Naturprodukts erkunden und verstehen, wie es uns in der heutigen Zeit helfen kann.

Weihrauch (Boswellia carterii)

Bereits im antiken Orient war Weihrauch ein kostbares Gut von unschätzbarem Wert. Ursprünglich als “Olibanum” bekannt, wurde Weihrauch bei religiösen Zeremonien im Nahen Osten verwendet. Wir erinnern uns auch an die berühmte biblische Geschichte von den drei Weisen, die Jesus Geschenke überbrachten, darunter auch Weihrauch. Tatsächlich war Weihrauch in der Antike so wertvoll, dass er kostbarer als Gold war und nur von den Reichen und Mächtigen besessen wurde. Es wurde nicht nur für religiöse Rituale verwendet, sondern auch wegen seiner heilenden Eigenschaften geschätzt. Er wird in einem der ältesten bekannten medizinischen Dokumente erwähnt, dem Ebers-Papyrus (aus dem 16. Jahrhundert v. Chr.), einer altägyptischen Liste mit 877 Rezepten und Rezepturen.

Weihrauch: Boswellia-Säure lindert Entzündungen

Ein faszinierender Aspekt des Weihrauchs sind die sogenannten Boswellia-Säuren, die in der Natur nur im Weihrauch gefunden wurden. Diese Säuren haben die erstaunliche Fähigkeit, chronische Entzündungen im Körper zu bekämpfen, indem sie ein bestimmtes Enzym blockieren, das entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzt. Anstatt diese Botenstoffe zu produzieren, bringt das Enzym unter dem Einfluss der Boswellia-Säuren sogar entzündungshemmende Botenstoffe hervor. Diese einzigartige Wirkungsweise ermöglicht die Reparatur und sogar die Regeneration von beschädigtem Gewebe.

Studie beweist Wirksamkeit bei Multipler Sklerose

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Weihrauch eine vielversprechende Option zur Behandlung von Multipler Sklerose sein könnte. In einer Pilotstudie1 wurden 28 MS-Patienten mit einem speziell hergestellten Weihrauchpräparat behandelt. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Um akute Krankheitsschübe auszubremsen, nehmen MS-Patienten normalerweise Kortison ein. Das wirkt gut, hat aber auch beträchtliche Nebenwirkungen. Das entzündungshemmende Potenzial des Weihrauchs war vergleichbar mit Kortison, jedoch besser verträglich. Darüber hinaus wurden in den Gehirnen der Patienten, die das Weihrauchpräparat einnahmen, weniger Entzündungsherde und -schübe beobachtet. Dieses Potenzial des Weihrauchs könnte nicht nur MS-Patienten, sondern auch Menschen mit anderen entzündlichen Erkrankungen wie Osteo-Arthrose, rheumatoider Arthritis, Asthma, entzündlichen Hauterkrankungen, entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen oder auch anderen Autoimmunerkrankungen helfen.

Weihrauch in der ayurvedischen Medizin

Die Verwendung von Weihrauch ist nicht auf den Nahen Osten beschränkt. Das Harz wird auch in Indien in der traditionellen ayurvedischen Medizin verwendet. Seit ca. 5000 Jahren wird Weihrauch dort aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Es wird bei Erkrankungen wie Arthritis, Ischialgie und Muskelbeschwerden eingesetzt. Die Ernte des Weihrauchs erfolgt in der heißesten Jahreszeit, indem die Rinde der Bäume eingeritzt wird und das Harz an der Luft aushärtet. Verschiedene Regionen sind für ihre spezifischen Weihrauchsorten bekannt, die unterschiedliche gesundheitliche Vorteile bieten. Der größte Teil wird in Indien, Äthiopien, Somalia und im Oman geerntet.

Boswellia Carterii: Wirkung und Gesundheit

Besonders Boswellia Carterii hat sich in Bezug auf die antientzündliche Wirkung einen Namen gemacht. Die einzigartigen Bestandteile des Weihrauchs, insbesondere die Boswellia-Säuren, unterdrücken die Bildung von entzündungsfördernden Leukotrienen in den weißen Blutkörperchen und fördern so die Entzündungslösung. Es fördert nicht nur die Gesunderhaltung der Knochen und Gelenke, sondern wurde auch mit der Bekämpfung chronischer Entzündungen wie Colitis ulcerosa2, Morbus Crohn3, Psoriasis, Polyarthritis4, Asthma bronchiale und rheumatoide Arthritis, in Verbindung gebracht.

Obwohl unser Körper Entzündungsprozesse zur Reparatur nutzt, sollten diese Phasen nicht zu lange andauern. Ansonsten können Gewebeschäden auftreten und Probleme mit der Immunreaktion entstehen.

Der Weihrauch kann hier möglicherweise helfen, da bestimmte Bestandteile in der Lage sind, das Enzym 5-Lipoxygenase zu hemmen. Interessanterweise zeigt eine Studie von Nathaniel C. Gilbert5 aus dem Jahr 2020, dass Weihrauch nicht nur dieses bestimmte Enzym hemmt, sondern auch einen positiven Domino-Effekt auslöst. Dadurch wird das Entzündungsenzym in ein Enzym umgewandelt, das die Entzündung auflöst.


Weihrauch ist ein bemerkenswertes Heilmittel mit einer reichen Geschichte und beeindruckenden modernen Anwendungen. Von seiner antientzündlichen Wirkung bis hin zur Behandlung von Multipler Sklerose und anderen entzündlichen Erkrankungen bietet Weihrauch eine Naturalternative zu herkömmlichen Medikamenten.

Die Natur hat so viel zu bieten, und Weihrauch ist definitiv ein spannender Kandidat, um in unsere ganzheitliche Gesundheitspflege integriert zu werden. Also bleibt offen für weitere bahnbrechende Erkenntnisse und Möglichkeiten, die uns die Natur präsentiert!

Let’s go,

eure Sonia!


Diese Informationen stellen weder eine medizinische Beratung dar, noch sind sie als Aufforderung zu verstehen, irgendetwas zu tun - ich teile nur mein Wissen mit Euch, meine Lehre der Kräuterheilkunde, die Analyse von verschiedenen Artikeln und meine eigenen Erfahrungen und Überzeugungen. Ich empfehle Euch, auch Eure eigenen Nachforschungen anzustellen.


  1. A standardised frankincense extract reduces disease activity in relapsing-remitting multiple sclerosis (the SABA phase IIa trial) https://jnnp.bmj.com/content/89/4/330  ↩︎

  2. Gupta u. a.: Effects of Boswellia serrata gum resin in patients with ulcerative colitis. In: European Journal of Medical Research. 1997, Band 2, Nr. 1, S. 37–43, PMID 9049593. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9049593/  ↩︎

  3. H. Gerhardt, F. Seifert, P. Buvari, H. Vogelsang, R. Repges: Therapie des aktiven Morbus Crohn mit dem Boswellia-serrata-Extrakt H 15. In Zeitschrift für Gastroenterologie. Band 39, 2001, S. 11–17. ↩︎

  4. H. Ammon: Salai-Guggal-(Indischer Weihrauch-) Gummiharz aus Boswellia serrata: Boswelliasäuren als Nicht-Redoxhemmstoffe der Leukotrienbiosynthese – Neue therapeutische Möglichkeit? In: Deutsches Ärzteblatt. 1998, Nr. 95 (1-2): A-30 / B-21 / C-21. https://www.aerzteblatt.de/archiv/9000  ↩︎

  5. Nathaniel C. Gilbert: Structural and mechanistic insights into 5-lipoxygenase inhibition by natural products https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32393899/  ↩︎

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